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Öffentliches Baurecht – Wann muss die Baubehörde auf Antrag des Nachbarn einschreiten?

Ein auf die Eingriffsermächtigung des § 58 Abs. 2 Satz 2 BauO-NW gestützter Anspruch des Nachbarn auf bauordnungsrechtliches Einschreiten gegen eine bauliche Anlage setzt voraus, dass das angegriffene Bauvorhaben nicht durch eine Baugenehmigung gedeckt ist, zu Lasten des Nachbarn gegen Nachbarrechte verstößt und das behördliche Ermessen im Sinne eines Einschreitens reduziert ist. Die bloße Rechtswidrigkeit [...]

Öffentliches Baurecht – Wann muss die Baubehörde auf Antrag des Nachbarn einschreiten?2023-09-14T12:00:35+02:00

Öffentliches Baurecht – Zur Abgrenzung zwischen Nutzungsänderung und Neuerrichtung

Bei Gebäuden, die ohne Einhaltung von Abstandsflächen oder mit zu geringen Tiefen der Abstandsflächen bestehen, können Änderungen und Nutzungsänderungen unter Würdigung nachbarlicher Belange und der Belange des Brandschutzes gestattet werden. Baumaßnahmen, die nicht so weit in den Bestand des Gebäudes eingreifen, dass sie einer Neuerrichtung gleichkommen, können (noch) als eine Änderung und Nutzungsänderung eingeordnet werden. [...]

Öffentliches Baurecht – Zur Abgrenzung zwischen Nutzungsänderung und Neuerrichtung2023-09-13T09:09:11+02:00

Öffentliches Baurecht – Geltungsdauer der Veränderungssperre: Keine taggenaue Angabe erforderlich!

Der Hinweiszweck (§ 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 Alt. 3 BauGB) der Bekanntmachung nach § 16 Abs. 2 Satz 2 BauGB erfordert keine taggenaue Angabe der Geltungsdauer der Veränderungssperre oder ihrer Verlängerung. -BVerwG, Urt. v. 25.04.2023 - 4 CN 9.21, nach ibr-

Öffentliches Baurecht – Geltungsdauer der Veränderungssperre: Keine taggenaue Angabe erforderlich!2023-09-12T09:25:21+02:00

Öffentliches Baurecht – Bauernhof im Außenbereich: Wohnraum für zwei Generationen reicht!

1. Es reicht regelmäßig aus, wenn für einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb Wohnraum für zwei Generationen zur Verfügung steht. 2. Ein vernünftiger, auf die größtmögliche Schonung des Außenbereichs bedachter Landwirt kann nach Treu und Glauben nicht verlangen, ein Wohngebäude für seinen Betriebsnachfolger im Außenbereich errichten zu dürfen, wenn er selbst den Bedarf für diesen Wohnraum dadurch hervorgerufen [...]

Öffentliches Baurecht – Bauernhof im Außenbereich: Wohnraum für zwei Generationen reicht!2023-02-28T15:30:23+02:00

Öffentliches Baurecht – Größeres als genehmigtes Gebäude errichtet: Rückbauverfügung rechtmäßig!

1. Eine Erhöhung der Grundfläche um mehr als ein Fünftel ist nicht mehr geringfügig i.S.d. § 35 Abs. 4 Satz 3 BauGB. 2. Besondere, gesundheitlich bedingte Wohnbedürfnisse des Eigentümers sind bei der Beurteilung der Geringfügigkeit i.S.d. § 35 Abs. 4 Satz 3 BauGB nicht berücksichtigungsfähig. 3. Der Befürchtung der Entstehung bzw. Verfestigung einer Splittersiedlung durch [...]

Öffentliches Baurecht – Größeres als genehmigtes Gebäude errichtet: Rückbauverfügung rechtmäßig!2023-02-27T12:05:54+02:00

Öffentliches Baurecht – Was weg ist, ist weg!

1. Ein Bauherr, der ein im Außenbereich vorhandenes nicht privilegiertes Gebäude ersetzen will, muss sich so behandeln lassen, als wollte er an der vorgesehenen Stelle erstmals ein Gebäude errichten. 2. Mit der Beseitigung eines in einer Splittersiedlung gelegenen Gebäudes lebt für das Grundstück, auf dem das Gebäude stand, der Grundsatz wieder auf, wonach der Außenbereich [...]

Öffentliches Baurecht – Was weg ist, ist weg!2023-02-24T11:02:31+02:00

Öffentliches Baurecht – B-Plan-Festsetzungen schützen nur ausnahmsweise den Nachbarn!

1. Den Festsetzungen eines Bebauungsplans zu den überbaubaren Grundstücksflächen kommt regelmäßig keine drittschützende Wirkung zu, weil solche Festsetzungen wegen ihrer städtebaulichen Ordnungsfunktion in erster Linie öffentlichen Belangen dienen und nicht dem Schutz Dritter. 2. Nur bei konkreten Anhaltspunkten für einen entsprechenden Willen des Plangebers kommt derartigen Festsetzungen ausnahmsweise drittschützende Wirkung zu. 3. Eine entsprechend rechtswidrige [...]

Öffentliches Baurecht – B-Plan-Festsetzungen schützen nur ausnahmsweise den Nachbarn!2023-02-23T10:04:23+02:00

Öffentliches Baurecht – Auswirkungen späterer Planungen können unberücksichtigt bleiben!

1. Die planende Gemeinde kann grundsätzlich solche Betroffenheiten unberücksichtigt lassen, die sich unmittelbar erst in anderen, regelmäßig späteren Planungen mit anderem Geltungsbereich realisieren. 2. Eine Ausnahme von diesem Grundsatz ist geboten, wenn die Planung zwangsläufig zu einer Betroffenheit im Gebiet einer späteren Planung führt oder die spätere Betroffenheit zwar nicht zwangsläufig eintritt, wohl aber Folge [...]

Öffentliches Baurecht – Auswirkungen späterer Planungen können unberücksichtigt bleiben!2023-02-22T12:50:43+02:00

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen heranrückende Wohnbebauung?

1. Heranrückende Wohnbebauung verletzt einem bestehenden geruchsemittierenden Betrieb gegenüber das Gebot der Rücksichtnahme, wenn ihr Hinzutreten die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen der Betrieb arbeiten muss, gegenüber der vorher gegebenen Lage verschlechtert. Das ist dann der Fall, wenn der Betrieb durch die hinzutretende Bebauung mit nachträglichen Auflagen rechnen muss (Bestätigung der ständigen Senatsrechtsprechung, vgl. Senatsurteil vom [...]

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen heranrückende Wohnbebauung?2022-10-26T11:23:38+02:00

Öffentliches Baurecht – Wie wird die Bautiefe bestimmt?

1. Wenn es um die Bestimmung einer faktischen rückwärtigen Baugrenze geht, kommt im Regelfall derjenigen Bebauung allein oder doch ganz überwiegend maßstabsbildende Wirkung zu, die an derselben Erschließungsanlage liegt. Anderes kann aber dann gelten, wenn entlang dieser Straße eine klare rückwärtige Bauflucht nicht zu erkennen ist und eine weitere Erschließungsanlage so nahe verläuft, dass der [...]

Öffentliches Baurecht – Wie wird die Bautiefe bestimmt?2022-10-25T12:56:17+02:00
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