RFTH Rechtsanwälte und Fachanwälte in Thüringen

Wohnungseigentümer ist gegenüber Abstandsflächenverstoß (fast) schutzlos!

1. Der Wohnungseigentümer kann sich nur und erst dann auf einen Abstandsflächenverstoß der den Nachbarn begünstigenden Baugenehmigung berufen, wenn der Abstandsflächenverstoß bildlich gesprochen "in sein Sondereigentum" hinein reicht. 2. Betrifft die Abstandsflächenverletzung "nur" das gemeinschaftliche Eigentum, ist der Wohnungseigentümer mangels Beschwer nicht klagebefugt. -OVG Nordrhein-Westfalen, Beschl. v. 15.07.2015 - 7 B 478/15-

Wohnungseigentümer ist gegenüber Abstandsflächenverstoß (fast) schutzlos!2015-09-21T12:09:58+02:00

Was ist ein „Baugrundstück“?

Was unter dem in den textlichen Festsetzungen eines Bebauungsplans enthaltenen Begriff „Baugrundstücke“ zu verstehen ist, muss durch Auslegung ermittelt werden, wobei die allgemeinen Auslegungsgrundsätze für Rechtsnormen gelten. Unter einem Baugrundstück wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein Grundstück verstanden, das mit einem Gebäude bebaut werden kann oder ein bebaubares, in einem Bebauungsplan ausgewiesenes Grundstück. Bei der Ermittlung [...]

Was ist ein „Baugrundstück“?2015-09-21T12:10:59+02:00

Zulässige Größe eines Beherbergungsbetriebes in einem reinen Wohngebiet

In einem durch reine Wohnnutzung geprägten Gebiet, das sich zudem durch eine stark aufgelockerte Bebauung auszeichnet und insgesamt als ruhiges Wohnquartier beurteilt werden muss, ist ein Beherbergungsbetrieb grundsätzlich nur mit einer Bettenzahl von deutlich unter 17 Betten als wohngebietsverträglich und damit als "klein" im Sinne des § 3 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO anzusehen. -VGH [...]

Zulässige Größe eines Beherbergungsbetriebes in einem reinen Wohngebiet2015-06-26T14:21:38+02:00

Beseitigungsverfügung ist grundstücks-, nicht personenbezogen!

1. Bauordnungsrechtliche Beseitigungs- oder Nutzungsuntersagungsverfügungen sind auf die Liegenschaft bezogene dingliche Verwaltungsakte mit der Folge, dass sie sachbezogen mit der Liegenschaft verbunden sind und dies auch dann bleiben, wenn ein Eigentums oder Besitzwechsel stattgefunden hat. Dies stellt § 53 Abs. 5 HBO klar. 2. Der Begriff des Rechtsnachfolgers im Sinne von § 53 Abs. 5 [...]

Beseitigungsverfügung ist grundstücks-, nicht personenbezogen!2015-01-22T17:51:58+02:00

Lärmbelästigung durch Traktor: Grundsätze der TA Lärm anwendbar!

Auf die wesentlichen Grundsätze der TA Lärm kann zur Beurteilung der Zumutbarkeit der von einem bei der Fütterung von Tieren eingesetzten Traktor und Futtermischwagen - Anlagen im Sinne des § 3 Abs. 5 Nr. 2 BImSchG - ausgehenden Lärmbelästigungen wegen der Ähnlichkeit mit dem Betriebslärm gewerblicher Anlagen zurückgegriffen werden. -OVG Saarland, Beschl. v. 08.12.2014 - [...]

Lärmbelästigung durch Traktor: Grundsätze der TA Lärm anwendbar!2015-01-21T10:08:40+02:00

Möglichkeit der Aufrechnung kann durch AGB nicht ausgeschlossen werden!

1. Ein Aufrechnungsverbot in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, das lediglich die Aufrechnung mit unbestrittenen und mit rechtskräftig festgestellten Gegenforderungen zulässt, die Aufrechnung mit sonstigen Gegenforderungen indes auch dann verbietet, wenn diese mit der aufgerechneten Hauptforderung synallagmatisch verknüpft sind, benachteiligt den Vertragspartner des Verwenders einer solchen Klausel entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen und ist unwirksam. [...]

Möglichkeit der Aufrechnung kann durch AGB nicht ausgeschlossen werden!2014-12-21T00:12:51+02:00

Baulast nur durch Verzicht der Bauaufsichtsbehörde zu lösche

1. Der Eigentümer eines durch eine Baulast begünstigten Grundstücks kann die Löschung der Baulast nicht bewirken. Die Baulast geht allein durch ein Verzicht der Bauaufsichtsbehörde unter. 2. Der Eigentümer des belasteten Grundstücks hat einen Anspruch auf die Verzichtserklärung der Bauaufsichtsbehörde, wenn das öffentliche Interesse hierfür entfallen ist. -OLG Köln, Urteil vom 04.09.2014 - 7 U [...]

Baulast nur durch Verzicht der Bauaufsichtsbehörde zu lösche2014-12-14T17:45:52+02:00

Legionellen in der Wasserleitung: Gemeinschaft muss handeln!

1. Die WEG kann richtige Adressatin belastender Bescheide in Vollzug der Trinkwasserverordnung sein. 2. Versorgungsleitungen, die wesentliche Bestandteile des Gebäudes sind, stehen im Gemeinschaftseigentum. Die Wasserarmaturen in den Wohneinheiten unterfallen jedoch dem Sondereigentum. 3. Ein Wohnungseigentümer, der in seiner Wohnung Armaturen zur Wasserentnahme benutzt, welche nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik i.S.d. Trinkwasserversordnung entsprechen, [...]

Legionellen in der Wasserleitung: Gemeinschaft muss handeln!2014-12-13T22:26:15+02:00

Wann ist eine Doppelhaushälfte nach einem Umbau keine Doppelhaushälfte mehr?

Eine Doppelhaushälfte als einheitlicher Baukörper liegt dann nicht mehr vor, wenn eines der Merkmale wie die Geschosszahl, die Gebäudehöhe, die Bebauungstiefe und -breite sowie das durch diese Maße im Wesentlichen bestimmte oberirdische Brutto-Raumvolumen um mehr als die Hälfte bei einem Gebäudeteil abweicht. -OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 26.06.2014 - 7 A 2725/12-  

Wann ist eine Doppelhaushälfte nach einem Umbau keine Doppelhaushälfte mehr?2014-12-12T11:22:54+02:00

Kein Abwehranspruch des Nachbarn gegen Betriebskindergarten!

Ein Betriebskindergarten mit 40 Betreuungsplätzen, der 15 Stellplätze für Eltern und Mitarbeiter vorhält, verstößt auch dann nicht gegen das Gebot der Rücksichtnahme, wenn er am Ende einer verkehrsberuhigten Sackgasse liegt. -OVG Niedersachsen, Beschluss vom 27.10.2014 - 1 ME 145/14-

Kein Abwehranspruch des Nachbarn gegen Betriebskindergarten!2014-12-10T17:52:28+02:00
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