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Öffentliches Baurecht – Sind auch privat betriebene Flüchtlingsunterkünfte im Außenbereich privilegiert?

Der Unterbringung von Flüchtlingen oder Asylbegehrenden i.S.d. § 246 Abs. 9 BauGB dienen nur Vorhaben, mit denen die öffentliche Hand ihre Unterbringungsverantwortung wahrnimmt. Vorhaben privater Bauherrn sind nur begünstigt, wenn sie in Abstimmung mit der öffentlichen Hand errichtet werden oder in zumindest vergleichbarer Weise gesichert ist, dass sie der Wahrnehmung der öffentlichen Aufgabe dienen werden. [...]

Öffentliches Baurecht – Sind auch privat betriebene Flüchtlingsunterkünfte im Außenbereich privilegiert?2019-06-27T13:38:33+02:00

Öffentliches Baurecht – Geländer an einer Bahnbrücke ist keine Fassade!

Begrifflich und in der architekturgeschichtlichen Herleitung ist eine Fassade die "Schauseite", meist die Hauptansichtsseite, eines Gebäudes zur Straße hin. Auch wenn man die übrigen der Außenhülle eines Gebäudes zuzuordnenden freistehenden und damit "sichtbaren" (von lateinisch facies/Angesicht oder Gesicht) Außenwände eines Gebäudes unter diesen Begriff fasst, ist jedenfalls ein Geländer an einer Bahnbrücke, an dem eine [...]

Öffentliches Baurecht – Geländer an einer Bahnbrücke ist keine Fassade!2019-05-08T14:35:51+02:00

Wann ist planbedingter Verkehrslärm abwägungserheblich?

1. Das Interesse, von planbedingtem Verkehrslärm verschont zu bleiben, ist nur dann ein abwägungserheblicher Belang, wenn es über die Bagatellgrenze hinaus betroffen wird. Wann das der Fall ist, lässt sich nur unter Einbeziehung der konkreten Gegebenheiten des Einzelfalls beurteilen. 2. Der Antragsteller ist antragsbefugt, wenn er hinreichend substantiiert Tatsachen vorträgt, die es zumindest als möglich [...]

Wann ist planbedingter Verkehrslärm abwägungserheblich?2015-10-03T21:57:51+02:00

Ausfertigungsmangel behoben: Neue Bekanntmachung löst neue Antragsfrist aus!

Wird ein Bebauungsplan nach Behebung eines Ausfertigungsmangels im ergänzenden Verfahren ein weiteres Mal bekannt gemacht, dann löst diese Bekanntmachung die Antragsfrist für ein Normenkontrollverfahren nach § 47 Abs. 2 Satz 1 VwGO erneut aus. -BVerwG, Urt. v. 18.08.2015 - 4 CN 10.14-

Ausfertigungsmangel behoben: Neue Bekanntmachung löst neue Antragsfrist aus!2015-10-02T10:59:27+02:00

Darf auf die Ermittlung der zu erwartenden Immissionswerte verzichtet werden?

  Setzt ein Bebauungsplan eine Straßenverkehrsfläche neben einem Wohngrundstück fest, erlauben die Anforderungen aus § 2 Abs. 3 BauGB nur dann auf die Ermittlung konkret zu erwartender Immissionswerte zu verzichten, wenn schon nach der Zahl der täglich zu erwartenden Kfz-Bewegungen im Hinblick auf die konkreten Gegebenheiten des Einzelfalls keine Belästigungen zu besorgen sind, die die [...]

Darf auf die Ermittlung der zu erwartenden Immissionswerte verzichtet werden?2015-10-01T14:10:55+02:00

Sondergebiet „Windenergie“: Ausschluss landwirtschaftlicher Gebäude zulässig!

In einem durch Bebauungsplan vorgesehenen Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Windenergie kann die Errichtung von landwirtschaftlich genutzten Gebäuden in zulässiger Weise ausgeschlossen werden. Gibt es nach Lage der Dinge keinen Anhaltspunkt dafür, dass die in einem Bebauungsplan vorgesehene Windenergienutzung für sich genommen oder im Zusammenwirken mit anderen Plänen und Projekten geeignet ist, Erhaltungsziele bzw. Schutzzwecke eines [...]

Sondergebiet „Windenergie“: Ausschluss landwirtschaftlicher Gebäude zulässig!2015-09-30T16:49:46+02:00

Auch bei erneuter Auslegung: Hinweis auf Umweltinformationen erforderlich!

Wird der Entwurf eines Bebauungsplans zusammen mit dem Entwurf der örtlichen Bauvorschriften erneut ausgelegt und dabei nicht bestimmt, dass Stellungnahmen nur zu den geänderten oder ergänzten Teilen abgegeben werden können, ist in der öffentlichen Bekanntmachung der erneuten Auslegung auch dann wiederum auf die Arten sämtlicher verfügbaren Umweltinformationen hinzuweisen, wenn lediglich die örtlichen Bauvorschriften geändert wurden. [...]

Auch bei erneuter Auslegung: Hinweis auf Umweltinformationen erforderlich!2015-09-22T16:33:20+02:00

Wohnungseigentümer ist gegenüber Abstandsflächenverstoß (fast) schutzlos!

1. Der Wohnungseigentümer kann sich nur und erst dann auf einen Abstandsflächenverstoß der den Nachbarn begünstigenden Baugenehmigung berufen, wenn der Abstandsflächenverstoß bildlich gesprochen "in sein Sondereigentum" hinein reicht. 2. Betrifft die Abstandsflächenverletzung "nur" das gemeinschaftliche Eigentum, ist der Wohnungseigentümer mangels Beschwer nicht klagebefugt. -OVG Nordrhein-Westfalen, Beschl. v. 15.07.2015 - 7 B 478/15-

Wohnungseigentümer ist gegenüber Abstandsflächenverstoß (fast) schutzlos!2015-09-21T12:09:58+02:00

Was ist ein „Baugrundstück“?

Was unter dem in den textlichen Festsetzungen eines Bebauungsplans enthaltenen Begriff „Baugrundstücke“ zu verstehen ist, muss durch Auslegung ermittelt werden, wobei die allgemeinen Auslegungsgrundsätze für Rechtsnormen gelten. Unter einem Baugrundstück wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein Grundstück verstanden, das mit einem Gebäude bebaut werden kann oder ein bebaubares, in einem Bebauungsplan ausgewiesenes Grundstück. Bei der Ermittlung [...]

Was ist ein „Baugrundstück“?2015-09-21T12:10:59+02:00

Zulässige Größe eines Beherbergungsbetriebes in einem reinen Wohngebiet

In einem durch reine Wohnnutzung geprägten Gebiet, das sich zudem durch eine stark aufgelockerte Bebauung auszeichnet und insgesamt als ruhiges Wohnquartier beurteilt werden muss, ist ein Beherbergungsbetrieb grundsätzlich nur mit einer Bettenzahl von deutlich unter 17 Betten als wohngebietsverträglich und damit als "klein" im Sinne des § 3 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO anzusehen. -VGH [...]

Zulässige Größe eines Beherbergungsbetriebes in einem reinen Wohngebiet2015-06-26T14:21:38+02:00
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