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Öffentliches Baurecht – Vergnügungsstätten können vorsorglich ausgeschlossen werden!

Den aufgrund eines allgemeinen städtebaulichen Erfahrungssatzes für ein konkretes Gebiet befürchteten negativen Auswirkungen bestimmter Vergnügungsstätten kann auf Planungsebene nach § 1 Abs. 9 BauNVO bereits zukunftsgerichtet und auf Vorsorge ausgerichtet mit einem entsprechenden Ausschluss entgegengewirkt werden. Dafür bedarf es nicht des Nachweises konkreter Anzeichen für einen eintretenden oder bereits eingetretenen Trading-Down-Effekt. -VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. [...]

Öffentliches Baurecht – Vergnügungsstätten können vorsorglich ausgeschlossen werden!2024-01-17T15:37:07+02:00

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung ist sofort vollziehbar!

Eine Nutzungsuntersagung führt anders als die Beseitigungsanordnung nicht zu irreparablen Schäden und kann ihre Funktion nur erfüllen, wenn sie für sofort vollziehbar erklärt wird. Der Sofortvollzug des alleine auf formelle Illegalität gestützten Nutzungsverbotes beruht darauf, dass die präventive Kontrolle der Bauaufsicht anderenfalls unterlaufen würde, der "Schwarzbauer" einen zeitlichen Vorteil gegenüber dem rechtstreuen Bauantragsteller erhielte und [...]

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung ist sofort vollziehbar!2024-01-15T11:24:37+02:00

Öffentliches Baurecht – Wo verläuft die Grenze zwischen Innen- und Außenbereich?

Ein Bebauungszusammenhang ist anzunehmen, soweit die aufeinanderfolgende Bebauung trotz etwa vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit und Zusammengehörigkeit vermittelt und die zur Bebauung vorgesehene Fläche (noch) diesem Zusammenhang angehört. Wie eng die Aufeinanderfolge von Baulichkeiten sein muss, um sich als zusammenhängende Bebauung darzustellen, ist nicht nach geografisch-mathematischen Maßstäben, sondern aufgrund einer umfassenden Würdigung der tatsächlichen [...]

Öffentliches Baurecht – Wo verläuft die Grenze zwischen Innen- und Außenbereich?2024-01-12T12:51:56+02:00

Öffentliches Baurecht – Hat eine Straße trennende oder verbindende Wirkung?

Die Frage, ob eine Straße trennende oder verbindende Wirkung besitzt, ist nicht allein nach dem optischen Eindruck zu beantworten, sofern die Bebauung diesseits und jenseits der Straße jeweils unterschiedliche Nutzungen aufweist. Dann geht es um die Frage, ob eine Bebauung auf der einen Straßenseite ihrer Art nach die Bebauung auf der anderen Straßenseite prägt. Bei [...]

Öffentliches Baurecht – Hat eine Straße trennende oder verbindende Wirkung?2024-01-11T10:15:11+02:00

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften?

Ob im Falle einer Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften des Bauordnungsrechts aus der auch hier geforderten Würdigung der öffentlich-rechtlich geschützten nachbarlichen Belange einem Nachbarn ein Abwehranspruch entsteht, richtet sich nach den Maßstäben des Gebots der Rücksichtnahme. -OVG Bremen, Beschl. v. 11.10.2023 - 1 B 104/23, nach ibr-

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften?2023-12-05T11:18:01+02:00

Öffentliches Baurecht – Wegverlauf ist keine topografische Zäsur!

Ob ein Vorhaben dem sog. unbeplanten Innenbereich zuzuordnen ist, richtet sich danach, inwieweit die aufeinanderfolgende Bebauung trotz vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit (Zusammengehörigkeit) vermittelt und die umgebende Bebauung das betreffende Grundstück in einer Weise prägt, dass hieraus die Merkmale für eine hinreichende Zulässigkeitsbeurteilung nach § 34 Abs. 1 entnommen werden können. Der u-förmige Verlauf [...]

Öffentliches Baurecht – Wegverlauf ist keine topografische Zäsur!2023-12-04T11:51:12+02:00

Öffentliches Baurecht – „Aliud“ oder Änderungsgenehmigung?

Von einer Tekturgenehmigung wird ausgegangen, wenn die Identität des (genehmigten) Vorhabens gewahrt bleibt (die bauliche Anlage also im Wesentlichen die gleiche bleibt) und die vom Bauherrn verfolgte Änderung das Vorhaben nicht zu einem „aliud“ wird. Wesentliche Merkmale für die Identität eines Bauvorhabens sind Standort, Grundfläche, Bauvolumen, Zweckbestimmung, Höhe, Dachform oder Erscheinungsbild. Ob eine Veränderung der [...]

Öffentliches Baurecht – „Aliud“ oder Änderungsgenehmigung?2023-12-01T11:31:16+02:00

Öffentliches Baurecht – Anbau an Innenbereichsvorhaben kann im Außenbereich liegen!

Die Anwendbarkeit der Vorschrift des § 34 BauGB setzt voraus, dass die Fläche, auf der ein Vorhaben errichtet werden soll, innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils liegt. „Ortsteil“ ist jeder Bebauungskomplex im Gebiet einer Gemeinde, der nach der Zahl der vorhandenen Bauten ein gewisses Gewicht besitzt und Ausdruck einer organischen Siedlungsstruktur ist. Den Bebauungszusammenhang selbst [...]

Öffentliches Baurecht – Anbau an Innenbereichsvorhaben kann im Außenbereich liegen!2023-11-30T10:49:49+02:00

Öffentliches Baurecht – Voraussetzungen für Werbeanlagensatzung?

Nach § 88 Abs. 1 ThürBO kann eine Gemeinde durch Satzung Bestimmungen über die Zulässigkeit und Gestaltung von Werbeanlagen erlassen, um den städtebaulichen und architektonischen Besonderheiten eines Teils des Gemeindegebiets gerecht zu werden und diese zu bewahren. Die Festlegung des räumlichen Geltungsbereichs der Satzung setzt nicht voraus, dass das betroffene Gebiet über ein homogenes Erscheinungsbild [...]

Öffentliches Baurecht – Voraussetzungen für Werbeanlagensatzung?2023-11-29T11:35:19+02:00

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung einer Arztpraxis in unterversorgtem Gebiet

Bei einer Nutzungsuntersagung einer hausärztlichen Praxis wegen brandschutzrechtlicher Mängel ist bei der vorzunehmenden Abwägung auch das öffentliche Interesse der Bevölkerung an einer Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung zu berücksichtigen. -VG Gera, Beschl. v. 26.07.2023 - 4 E 473/23, nach ibr-

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung einer Arztpraxis in unterversorgtem Gebiet2023-11-27T12:55:24+02:00
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