RFTH Rechtsanwälte und Fachanwälte in Thüringen

Vergaberecht – Direktvergabe von Verkehrsdienstleistungen im Ilm-Kreis zulässig

Die Beschwerde eines Busverkehrsunternehmens, welche sich gegen das Vorhaben des Ilm-Kreises richtete - die Erbringung des gesamten ÖPNV in ihrem Zuständigkeitsgebiet ab Juli 2019 für die Dauer von zehn Jahren nicht öffentlich auszuschreiben, sondern direkt an eine Gesellschaft zu vergeben, die im Alleineigentum einer Tochtergesellschaft des Ilm-Kreises steht, ist unzulässig. Der Ilm-Kreis habe mit der [...]

Vergaberecht – Direktvergabe von Verkehrsdienstleistungen im Ilm-Kreis zulässig2019-06-26T13:24:20+02:00

Wann dürfen Alternativpositionen ausgeschrieben werden?

  Es verbleibt dabei, dass Alternativpositionen nur dann, wenn ein berechtigtes Interesse hieran besteht, ausgeschrieben werden dürfen. Die Absicht, den Markt zu erkunden, ist kein solches berechtigtes Interesse. Ist ein berechtigtes Interesse der Vergabestelle in keiner Weise zu erkennen, kommt es nicht mehr im Einzelnen darauf an, ob und wie weit das Transparenzprinzip gefährdet ist. [...]

Wann dürfen Alternativpositionen ausgeschrieben werden?2015-12-08T14:36:42+02:00

Unvorhersehbarer Anstieg von Asylbewerbern: Beschränkte Ausschreibung zulässig!

Bei einer Beschränkten Ausschreibung ist die Eignung der Bieter vor der Aufforderung zur Antragsabgabe zu prüfen. Ein unvorhersehbarer Anstieg von unterzubringenden Asylbewerbern rechtfertigt es, die Erbringung von Bewachungsleistungen im Wege der Beschränkten Ausschreibung zu vergeben. -VK Sachsen-Anhalt, Beschl. v. 07.09.2015 - 3 VK LSA 60/15-

Unvorhersehbarer Anstieg von Asylbewerbern: Beschränkte Ausschreibung zulässig!2015-11-30T11:41:15+02:00

Unterschwellenvergabe: Auftraggeber muss keine Wertungskriterien angeben!

Der öffentliche Auftraggeber ist nicht dazu verpflichtet, dem Angebot mit dem niedrigsten Preis in jedem Fall den Vorzug zu geben. Der Zuschlag ist vielmehr auf das unter Berücksichtigung aller technischen, wirtschaftlichen, gegebenenfalls auch gestalterischen und funktionsbedingten Gesichtspunkte annehmbarste Angebot zu erteilen. Nur bei inhaltlich und qualitativ gleichen Angeboten ist unter den in die engere Auswahl [...]

Unterschwellenvergabe: Auftraggeber muss keine Wertungskriterien angeben!2015-11-24T12:47:56+02:00

Vergaberecht – Bewertungskriterien

Enthalten Vergabebekanntmachung und Verdingungsunterlagen für das Bewertungskriterium Preis lediglich die Angabe, dass dieser mit 50% in die Wertung mit einfließen wird, ohne offen zu legen, wie die einzelnen Angebotspreise zueinander in ein Verhältnis gesetzt werden sollen, stellt dies einen schwerwiegenden Vergaberechtsfehler dar, da so offen bleibt, welche Preisumrechnungsformel die Auftraggeberin wählen würde. Ein Bieter muss [...]

Vergaberecht – Bewertungskriterien2015-09-15T16:57:54+02:00

Nur ein Produkt „passt“: Leitfabrikat verdeckt ausgeschrieben!

1. In technischen Anforderungen darf nicht auf eine bestimmte Produktion oder Herkunft oder ein besonderes Verfahren oder auf Marken, Patente, Typen eines bestimmten Ursprungs verwiesen werden, wenn dadurch bestimmte Unternehmen oder bestimmte Produkte begünstigt oder ausgeschlossen werden, es sei denn, dies ist durch den Auftragsgegenstand gerechtfertigt. 2. Gegen das Gebot der produktneutralen Ausschreibung wird nicht [...]

Nur ein Produkt „passt“: Leitfabrikat verdeckt ausgeschrieben!2015-03-28T21:47:55+02:00

Vermeidbarer Standardfehler: Bieter-AGB auf der Rückseite des Anschreibens!

Enthält das Anschreiben des Bieters auf der Rückseite eigene Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und weist der Bieter an keiner Stelle im Angebot ausdrücklich darauf hin, dass diese AGB nicht Bestandteil des Angebotes sind und nicht gelten sollen, ist das Angebot wegen Änderungen an den Vergabeunterlagen zwingend auszuschließen. Bereits die formelle Einbeziehung der AGB genügt, um eine [...]

Vermeidbarer Standardfehler: Bieter-AGB auf der Rückseite des Anschreibens!2015-03-27T15:59:39+02:00

Ausschluss wegen fehlender Erklärung ohne Nachforderung möglich

Art. 45 Richtlinie 2004/18/EG in Verbindung mit Art. 2 Richtlinie 2004/18/EG sowie der Gleichbehandlungsgrundsatz und die Transparenzpflicht sind in dem Sinne auszulegen, dass es ihnen nicht zuwiderläuft, wenn ein Wirtschaftsteilnehmer von einem Vergabeverfahren ausgeschlossen wird, weil er der in den Ausschreibungsunterlagen unter Androhung des Ausschlusses bei Nichterfüllung vorgesehenen Verpflichtung nicht nachgekommen ist, seinem Angebot eine [...]

Ausschluss wegen fehlender Erklärung ohne Nachforderung möglich2014-12-02T10:57:29+02:00

Rechtlich unerfüllbare Anforderungen sind „unzumutbar“!

1. Gegenstand einer vergaberechtlichen Überprüfung können gemäß VOL/A 2009 § 9 EG Abs. 1 c auch Vertragsentwürfe sein, wenn diese Entwürfe zu Ausschreibungsbedingungen für die Bieter werden und somit Bestandteil der Vergabeunterlagen sind.*) 2. Eine zivilrechtlich ausgerichtete Kontrolle und Bewertung eines Vertragsentwurfs findet grundsätzlich nicht statt. Kommt es vergaberechtlich für die Entscheidung im Nachprüfungsverfahren aber [...]

Rechtlich unerfüllbare Anforderungen sind „unzumutbar“!2014-11-26T16:36:05+02:00

Produktvorgabe bei EU-weiten Vergabe: Nur mit dem Zusatz „oder gleichwertig“!

1. Vom grundsätzlichen Gebot der Produktneutralität darf nur abgewichen werden, wenn dies ausnahmsweise durch die Art der geforderten Leistung gerechtfertigt ist. In solchen Fällen ist eine Beschränkung oder Einengung des Wettbewerbs als Folge des Bestimmungsrechts des öffentlichen Auftraggebers grundsätzlich hinzunehmen. Dieses Bestimmungsrecht des Auftraggebers ist jedoch in einem offenen Vergabeverfahren nicht grenzenlos. Nur solange die [...]

Produktvorgabe bei EU-weiten Vergabe: Nur mit dem Zusatz „oder gleichwertig“!2014-11-25T15:35:25+02:00
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