RFTH Rechtsanwälte und Fachanwälte in Thüringen

Öffentliches Baurecht – Es gibt auch erwünschte Splittersiedlungen!

Bei Betrieben, deren Ausstattung mit Flächen und Betriebsmitteln grundsätzlich eine wirtschaftliche Betriebsweise - und sei es auch nur knapp - zulässt, indiziert der lange Bestand die für einen weiteren Fortbestand erforderliche Anpassungsfähigkeit. Anders verhält es sich, wenn der Wandel der landwirtschaftlichen Betriebsformen und Rahmenbedingungen eine Bewirtschaftung dauerhaft nur noch um den Preis der Selbstausbeutung und/oder [...]

Öffentliches Baurecht – Es gibt auch erwünschte Splittersiedlungen!2024-03-19T15:29:42+02:00

Öffentliches Baurecht – Auch rechtmäßig errichtete Anlagen können „verfallen“!

Die Vorschrift des § 65 Abs. 2 LBO-BW, die die Baurechtsbehörde zum Einschreiten gegen nicht genutzte und im Verfall begriffene bauliche Anlagen ermächtigt, erfasst - anders als § 65 Abs. 1 Satz 1 LBO-BW - gerade auch rechtmäßig errichtete bauliche Anlagen, auch dann, wenn sie noch (teilweise) bestandsgeschützt sind. -VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. 24.11.2023 - [...]

Öffentliches Baurecht – Auch rechtmäßig errichtete Anlagen können „verfallen“!2024-01-19T14:14:31+02:00

Öffentliches Baurecht – Vermietung von Wohnraum an Feriengäste ist kein „Wohnen“!

Der Begriff des "Wohnens" umfasste bereits in der BauNVO 1977 nicht die Vermietung von Wohnraum zur vorübergehenden Nutzung durch Feriengäste. Zwar kann das Wohnverständnis einzelner Genehmigungsbehörden in den 1980er Jahren von der damals in Rechtsprechung und Literatur herrschenden Auslegung der BauNVO abgewichen sein. Für die Annahme eines solchen Falls bedarf es aber der Darlegung hinreichend [...]

Öffentliches Baurecht – Vermietung von Wohnraum an Feriengäste ist kein „Wohnen“!2024-01-18T12:01:36+02:00

Öffentliches Baurecht – Vergnügungsstätten können vorsorglich ausgeschlossen werden!

Den aufgrund eines allgemeinen städtebaulichen Erfahrungssatzes für ein konkretes Gebiet befürchteten negativen Auswirkungen bestimmter Vergnügungsstätten kann auf Planungsebene nach § 1 Abs. 9 BauNVO bereits zukunftsgerichtet und auf Vorsorge ausgerichtet mit einem entsprechenden Ausschluss entgegengewirkt werden. Dafür bedarf es nicht des Nachweises konkreter Anzeichen für einen eintretenden oder bereits eingetretenen Trading-Down-Effekt. -VGH Baden-Württemberg, Beschl. v. [...]

Öffentliches Baurecht – Vergnügungsstätten können vorsorglich ausgeschlossen werden!2024-01-17T15:37:07+02:00

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung ist sofort vollziehbar!

Eine Nutzungsuntersagung führt anders als die Beseitigungsanordnung nicht zu irreparablen Schäden und kann ihre Funktion nur erfüllen, wenn sie für sofort vollziehbar erklärt wird. Der Sofortvollzug des alleine auf formelle Illegalität gestützten Nutzungsverbotes beruht darauf, dass die präventive Kontrolle der Bauaufsicht anderenfalls unterlaufen würde, der "Schwarzbauer" einen zeitlichen Vorteil gegenüber dem rechtstreuen Bauantragsteller erhielte und [...]

Öffentliches Baurecht – Nutzungsuntersagung ist sofort vollziehbar!2024-01-15T11:24:37+02:00

Öffentliches Baurecht – Wo verläuft die Grenze zwischen Innen- und Außenbereich?

Ein Bebauungszusammenhang ist anzunehmen, soweit die aufeinanderfolgende Bebauung trotz etwa vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit und Zusammengehörigkeit vermittelt und die zur Bebauung vorgesehene Fläche (noch) diesem Zusammenhang angehört. Wie eng die Aufeinanderfolge von Baulichkeiten sein muss, um sich als zusammenhängende Bebauung darzustellen, ist nicht nach geografisch-mathematischen Maßstäben, sondern aufgrund einer umfassenden Würdigung der tatsächlichen [...]

Öffentliches Baurecht – Wo verläuft die Grenze zwischen Innen- und Außenbereich?2024-01-12T12:51:56+02:00

Öffentliches Baurecht – Hat eine Straße trennende oder verbindende Wirkung?

Die Frage, ob eine Straße trennende oder verbindende Wirkung besitzt, ist nicht allein nach dem optischen Eindruck zu beantworten, sofern die Bebauung diesseits und jenseits der Straße jeweils unterschiedliche Nutzungen aufweist. Dann geht es um die Frage, ob eine Bebauung auf der einen Straßenseite ihrer Art nach die Bebauung auf der anderen Straßenseite prägt. Bei [...]

Öffentliches Baurecht – Hat eine Straße trennende oder verbindende Wirkung?2024-01-11T10:15:11+02:00

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften?

Ob im Falle einer Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften des Bauordnungsrechts aus der auch hier geforderten Würdigung der öffentlich-rechtlich geschützten nachbarlichen Belange einem Nachbarn ein Abwehranspruch entsteht, richtet sich nach den Maßstäben des Gebots der Rücksichtnahme. -OVG Bremen, Beschl. v. 11.10.2023 - 1 B 104/23, nach ibr-

Öffentliches Baurecht – Abwehranspruch gegen Abweichung von nicht nachbarschützenden Vorschriften?2023-12-05T11:18:01+02:00

Öffentliches Baurecht – Wegverlauf ist keine topografische Zäsur!

Ob ein Vorhaben dem sog. unbeplanten Innenbereich zuzuordnen ist, richtet sich danach, inwieweit die aufeinanderfolgende Bebauung trotz vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit (Zusammengehörigkeit) vermittelt und die umgebende Bebauung das betreffende Grundstück in einer Weise prägt, dass hieraus die Merkmale für eine hinreichende Zulässigkeitsbeurteilung nach § 34 Abs. 1 entnommen werden können. Der u-förmige Verlauf [...]

Öffentliches Baurecht – Wegverlauf ist keine topografische Zäsur!2023-12-04T11:51:12+02:00

Öffentliches Baurecht – „Aliud“ oder Änderungsgenehmigung?

Von einer Tekturgenehmigung wird ausgegangen, wenn die Identität des (genehmigten) Vorhabens gewahrt bleibt (die bauliche Anlage also im Wesentlichen die gleiche bleibt) und die vom Bauherrn verfolgte Änderung das Vorhaben nicht zu einem „aliud“ wird. Wesentliche Merkmale für die Identität eines Bauvorhabens sind Standort, Grundfläche, Bauvolumen, Zweckbestimmung, Höhe, Dachform oder Erscheinungsbild. Ob eine Veränderung der [...]

Öffentliches Baurecht – „Aliud“ oder Änderungsgenehmigung?2023-12-01T11:31:16+02:00
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